Geschichte der Merino Schafe
Die Domestizierung der Schafe begann vor etwa 5000 Jahren. Es wurde nach Fellfarbe, Hörnergröße und Hörnerform, Fleisch- und Wolleigenschaften zu gezüchtet. Durch Selektion wurde die Häufigkeit der bevorzugten Veränderungen in der Population häufiger. So entstanden langsam verschieden Schafsrassen.
Aufgrund der sehr starten Selektionsintensität bei der Tierzucht wurden die gewünschten Veränderungen viel schneller sichtbar als bei natürlicher Selektion.
Bei Schafen wird die Selektion nach Wollmerkmalen bereits seit mehreren Jahrhunderten umfassend durchgeführt. Das spanische Merinoschaf wird seit dem späten Mittelalter gezüchtet. Zur Römerzeit wurde das spanische Schaf mit feinwolligen Schafen aus der süditalienischen Region Apulien gekreuzt. Später nach weißer Wollfarbe selektiert und mit afrikanischen Widdern gekreuzt. So entstand zu Beginn des Mittelalters das uns heute bekannte spanische Merinoschaf.
Aufgrund des hohen Wertes Ihrer Fasern schützte der Ehrenwerter Rat der Mesta (Honrado Concejo de la Mesta, einflussreiche Vereinigung der Schafzüchter in Kastilien zwischen 1273 und 1836) die Merinopopulationen stark. Über Jahrhunderte war der Export der Schafe streng verboten.
Erst die Aufhebung dieser Beschränkung im 18. Jahrhundert führte zur Verbreitung der Merionschafe in der ganzen Welt, hauptsächlich in Osteuropa, China, Australien, Neuseeland.
Die ersten Merinoschafe wurden 1797 von Südafrika nach Australien gebracht. So wurde hier die ohnehin schon feine Qualität der Wolle durch weitere intensive Züchtung noch einmal verbessert. Die australische Merinowolle ist Aufgrund ihrer langen, feinen Fasern für die Herstellung leichterer und weicherer Wollstoffe besonders gut geeignet. Die australische Merinowolleindustrie war bis 1870 sowohl in Bezug auf die Quantität als auch auf die Qualität bei der Wollproduktion weltweit führend.